November 25, 2002

Meine Lieben:

An alle die mit uns nett waren in Europa November 5-21, 2002 wollen wir vielen Dank sagen. Vielleicht interessiert es Euch wie es uns ging.

Also im Sommer erhielten wir ein Telephon von Heidi und Bruno uns ins Weideli einladent und Schlafgelegenheiten zu bieten. Da wir gerne Kontakt aufrecht erhalten sagten wir zu. Von den ETH Kollegen kam auch eine Einladung für eine Zusammenkunft im Tessin im September. Es war aber nur für knapp 2 halbe Tage, und Flugkosten für September waren bedeutend höher als für im November. Am Internet fand ich einen günstigen Flug nach München. Erst bestellte ich ein Mietsauto von dort. Aber als ich auch am Internet von schlechtem und kaltem Wetter las, entschlossen wir uns per Zug in die Schweiz zu reisen.

Wir blieben 3 Nächte in München im Hostel Kolpinghaus. Reservation ging auch durch den Komputer. Es kostete 24 Euro…..aber später erfuhren wir, dass das nur per Person war. Das Doppelzimmer war schön, nur war das WC ziemlich weit weg und brauchte einen extra Schlüssel.

München ist eine interessante Stadt. Wir besuchten die barocke Nymphenburg mit schönen Gemälden. Gärten werden schöner im Sommer sein. (Für Internet clicke: http://www.geocities.com/Paris/LeftBank/4080/travlnymph.htm. Dann imponierte uns das Rathaus mit dem Zeitglockenspiel, das zwar nur am Sommer läuft. Das Deutsche Museum zeigte Brückenbau, Fliegerei, Druckerei etc. etc. http://www.deutsches-museum.de/ Es war schön aber ermüdent.

Im Hofbräuhaus kauften wir ein paar T-shirts als Geschenke.

Der Zug von München nach Liestal brauchte circa 7 Stundent. Vom Bahnhof in Liestal telefoniert ich Bruno, der auch bald kam um uns und die schweren Koffern einzuladen und uns ins Weideli bringen. Parkieren war für ihn schwierig. Es hatte riesige Autobusse mit Führer die einem das böse Auge gaben. http://www.liestal.ch/liestal_kameras.cfm

Von Liestal aus besuchten wir Basel, Sissach und den resten der Schweiz. Bruno nahm mich zum Sissacher Herbst Märt. Dort sahen wir riesige Traktoren die sicher im Baselland ungeeignet sind. Magenbrot gab’s natürlich auch.

Später in Basel trafen wir Norma und Luis in Birsfelden. Wir hatten ein gutes Essen dort, wenn auch etwas teuer. Norma fuhr uns zu einem Gross-Laden wo wir Läckerli kauften.

Rathaus in München

Rathaus in Basel

Basler Munster

Am Abend waren wir in Sissach dank Studien-Kollege Peter Buess. Es war ein Besuch von der Firma Nebiker. Ich hatte grosse Freude Peter wieder zu sehen nebst 30 oder mehr Ingenieur Agronomen. Leider vergass ich die Namen rasch. Herr Gysin erklährte uns wie Kirschen zu Kirsch gebrannt werden. 10 Kilo Kirschen geben 1 liter Kirsch, sonst vergass ich den Resten, habe aber nicht im Sinn selbst Kirsch zu brennen.

Nachher gingen wir alle in den obern Stock um etwas zu essen. Es gab Suppe mit Siedfleisch (was uns nicht schmeckte!) Wein, Kirsch (aber ohne Kaffee) und dann ein gutes Tortenstück. Herr Nebiker sprach von seiner Firma und Suter, dem Schweizer Pionier dem wegen Goldfund 1849 das Land weg kam. Der Kirsch heisst General Suter. Ich sagte auch, dass mein Vater Jakob und Vater Hans Nebiker gute Freunde waren und mich Hans Nebiker zum Studium an der ETH anspornte. Schliesslich wurde eine Kirschenkorb herumgegeben. Für jede Person waren 25 Franken erwartet. Wir fanden das sehr unangebracht, denn das war doch Reklame für Nebiker und eine Geschäftsausgabe. Aber eben…….und das Siedfleisch erst noch!

Peter Buess und Teresa waren sehr nett und führten uns zurück nach Liestal.

In der Schweiz anerkennt man leider Senioren nicht mit verbilligten Preisen. Trotzdem kauften wir ein Rundreise Billet am Bahnhof Liestal. Erst fuhren wir nach Genf. Ich wollte dort an eine Blumenshow. Es regnete aber sündflut-mässig was uns alle Freude wegnahm. Wir gingen bis fast zum See, fanden aber nichts günstiges zum Essen, wie eine heisse Suppe. So gingen wir in den Bahnhof zurück und fanden Suppe. Mit dem Besuch von Genf, Fahrt nach Evian und dann per Schiff nach Lausanne war es nichts. Nächster Halt für uns war in Sion. Dort regnete es nicht mehr.

Von der Touristen Information höhrten wir von Hotels. U.a. gibt es dort Jugendherberge und Ibis Hotel. Wir gingen aber zum Hotel Elite. Schönes Zimmer, zwar etwas weniger angenehm und teurer als wir es in den USA gewöhnt sind. Nachts ware es kalt, oder nicht warm genug für uns. Nach Einquartierung (und 100 Fr. Resp 80 Euros), spazierten wir durch das schöne Städtchen. Essen konnte man aber erst um ½ 7. Es war gut…. Nur erlaubte mir meine Gemahlin nicht 2 Deziliter Fendant!

Nächsten Morgen war das Wetter besser und wir konnten Berge und Weinberge sehen.

Gegen Mittag stiegen wir in einen Schnellzug nach Brig und Domodossola, Italia. Nach dem 19 km langen Simplon Tunnel war es neblig und regnete es fest. Das Gleiche galt für die Centovalli Bahn. Das ist eine sehr interessante Strecke, die mich sehr an das Copper Canyon in Mexico erinnerte. (Siehe: http://www.tfn.com/jheinis/Mexico). Überall sahen wir rausende Wasserfälle, steile Hänge mit Kastanien und andern Bäumen. Die weitere Sicht war von Wolken bedeckt.

Wir kamen gut in Locarno an, aber es regnete immer noch, wenn auch etwas weniger. Am Lago Maggiore fütterte ich Tauben und Enten bevor wir in ein Restaurant für Minestrone gingen.

Nächst kamen Belinzona und schliesslich Lugano. Dort kam bald meine Schwester Alice mit Auto. Gäste aufladen war aber auch dort ein Problem wegen schlechter und gesperrter Zufahrt. Alice fuhr uns zu ihrem Heim und gab uns Apfelwähe. Später gingen wir mit Ihrer Tochter Heidi und Grosskind Julia für Pizza. Es war gut. Ich nahm aber Bratwurst, und war erstaunt, dass es keinen Senf gab. Alice und ich hatten Merlot in einem Krug. Man sagt, das sei so Brauch dort, aber vor 50 Jahren sah ich das nicht im Tessin.

Alice führte uns dann zum Centro Panoramica Cadro für Unterkunft. Zimmer kosten 240 Franken resp 130 Franken ohne Essen. Also sehr teuer!! Es war Nacht und regnete ganz verückt. Wir mussten viele Treppen hinab gehen bis wir unsere Wohnung, Nummer 301, fanden. Margret schlipfte aus, eben im Regen und schlechter Beleuchtung. Das Zimmer war schön und warm.

Es hatte TV aber wir fanden es schwer Nachrichten, Wetter und ein interessantes Program zu finden. Wir schliefen aber gut. Am Morgen fand ich heraus, dass die Dusche kaput war und hatte Mühe zur Badwanne hinaus zu steigen. Also trotz hohen Kosten, nicht ideal!!

Am Morgen waren Alice, Heidi und Julia da um uns zum Frühstück zu fahren. Es war gut, und wir genossen das Zusammensein. Später fuhr Heidi uns zurück an den Lugano Bahnof.

Immer regnete es und wir hatten keine Freude am Tessin.

Auf der Fahrt durch den St. Gotthard Tunnel sahen wir wieder viele Wasserfälle. Später erfuhren wir, dass das schlechte Wetter einige Erdrutsche verursachte. Im Graubünden rettete ein Helicopter Pilot circa 300 Bergleute. In Liestal rufte ich Bruno an, denn in dem Regen war das Gehen unangenehm. (Bergaufgehen und Treppen steigen sind für uns mühsam.)

Am nächsten Tag fuhren wir nach Luzern und besuchten das Verkehrsmuseum. Dort gibt es sehr viele Lokomotive die unserm Sohn Jimmy Freude gemacht hätten, denn Eisenbahnen sind sein Hobby. Viele Ausstellungen waren mit Fliegerei befasst. Dann fand ich im Telecom einen Computer der mir erlaubt gratis nach Messages von daheim zu suchen. Es gab 4 Meldungen von unsern Kindern, und ich beantwortete sie zum ersten Mal auf dieser Reise.

Modern Waldenburg Bahn in Liestal

 

Draussen hat sich das Wetter 100 prozentig verbessert. Der Pilatus war sehr gut zu sehen. Es gab viele Leute die am See spazierten. Ich frage mich oft warum sind unsere Vorvater nicht nach Luzern oder Genf gezogen. Das sind meine besten Städte.

Ein anderer Ausflug war wieder nach Basel. Wir benutzten das Billet um mit dem Tram bis an die Deutsche Grenze bei Riehen zu fahren. Nachher assen wir in Bettingen. Das Essen war gut, viel besser als in Sissach wo gesiedetes Fleisch scheinbar Mode ist.

Ich glaub ich hab in dem gleichen Restaurant früher einmal mit ETH Kollegen, inclusive

Peter Buess, gejasst.

In Liestal konnte ich mir die Uhr reparieren lassen, dh. die Swiss Army Uhr brauchte nur eine neue Batterie. Dann gingen Bruno, Heidi und wir zur Coop um etwas z’nacht zu essen. Es gab zwar nur Kleingebäck wie Zwetschgenwähen, Kaffe etc.

Am nächsten Tag nahmen wir Abschied von Liestal nachdem uns Bruno zum Bahnhof führte. Wir mussten umsteigen in Basel und wieder in Karlsruhe. Nach 6 Stunden kame wir dann in München an. Gerne hätte ich sehen wollen was dort für Weihnacht Dekorationen gemacht werden, aber wir hatten schweres Gepäck und wollten zurück zum Kolpinghaus fahren per Strassenbahn. Die Station war Olympic Spirit, denn dort war die 1972 Olympiade (wo Israelis ermordet wurden).

Am nächsten Morgen benutzte ich ein vorgekauftes Billet um zum Flughafen zu fahren.

Zu dieser Zeit haben wir alle Euros und Franken aufgebraucht. Leider nehme sie nicht überall Mastercard an! Aber es ging schon.

Vor dem Einsteigen wurden wir mehrmal untersucht. Wir mussten die Schuhe abziehen und wurden abgetastet. Margret hat 2 künstlich Hüften die jedes Mal klingelten. Sie (und auch ich) wurden beiseite genommen und ganz genau geprüft.

Der Flug ging gut. In Philadelphia mussten wir durch den Zoll gehen. Der Prozess war sehr langsam weil es mehrere hundert Reisende gab. Schliesslich erwischten wir doch unsere Verbindung. Wir kamen um Mitternacht in Tallahassee an. Sandra und Ted warteten auf uns

und führten uns heim. Wir waren ca 23 Stunden unterwegs und müde. Wegen Zeitunterschieden

war es aber schwierig. Wir wachten früh auf… Also ganz verdreht. Hier haben wir Sonne, aber nachts ist es kalt, nicht ganz am Nullpunkt.

Zum Schluss möchte ich allen dankschön sagen. Bitte schreibt einmal. Ihr könnt mehr von meinen Reisen lessen an: http://tfn.net/~heinisj/ Ich weiss nicht ob ich nächstes oder übernächstes Jahr zurückreise. Margret ist auch lieber daheim.

Dann wünschen wir alle sehr schöne Weihnachten und Neujahr.

Freundliche Grüsse:

 

Dr. Julius L. Heinis
Emeritus Professor of Botany